Die Behandlung von Narben unter Verwendung von Silikon (Silikonfolien, Silikongel, Silikonsalben, Silikonöl) ist als Zusatzbehandlung eine weitere wirksame Option in der Narbentherapie. Medizinisches Silikon wirkt präventiv und wird oberflächlich nach Wundverschluss angewendet. Es ist weich, hochelastisch und sehr anpassungsfähig, so dass das Tragen als angenehm und nicht störend empfunden wird. Durch Silikon bleibt die natürliche Feuchtigkeit der betroffenen Hautstelle erhalten, wodurch auch eine Austrocknung des Narbenareals vermieden wird. Die Narbe bleibt so geschmeidig und wird elastischer.

Da das Zielgewebe allerdings tief in der Haut liegt, kann Silikon aufgrund seiner geringen Stärke die Narbe selbst nicht nachhaltig verringern bzw. verbessern. Somit hat es lediglich geringen Einfluss auf die Rückbildung hypertropher Narben und Keloide.
Silikonprodukte können (abhängig von der Narbe und Wahl des Produktes) in Kombination mit Kompressionsbekleidung oder alleine getragen werden. Auch hier sind positive Ergebnisse nur bei einer langfristigen und konsequenten täglichen Anwendung möglich.
Auch an Körperstellen, an denen durch die Kompression alleine nicht genug Druck auf das Narbengewebe aufgebaut werden kann, helfen Pelotten aus Silikon, die an diesen Stellen unter der Kompression getragen werden. Dies kann zum Beispiel um den Knöchelbereich oder am Dekolleté der Fall sein.
Durch einen frühzeitigen zusätzlichen Einsatz der Silikonprodukte während der Kompressionstherapie kann diese optimal ergänzt und ihre Wirkung verbessert werden. In Kombination mit Kompressionsdruck sorgt Silikon so für:
- weicheres Narbengewebe
- eine Reduzierung von unkontrolliertem Wachstum oder Wucherungen der Narbe
- zusätzlichen Schutz des frischen Narbengewebes, bzw. des Transplantats
- eine Vermeidung von direkter Reibung auf der Haut