Mit eineinhalb bis zwei Quadratmetern ist die Haut das größte und nervenreichste Organ des menschlichen Körpers und macht bis zu 20 % des Körpergewichtes aus. Sie übernimmt zahlreiche komplexe Körperfunktionen wie Wärmeregulation oder Schutz vor Infektionen, Umwelteinflüssen und Austrocknung. Deshalb ist ihre einwandfreie Funktionsweise enorm wichtig. Gleichzeitig ist sie aber viel mehr als „nur“ ein Organ: die Haut ist unser Kontakt zur Außenwelt.

Die Haut ist an allen Körperstellen gleich komplex aufgebaut: Sie besteht aus drei Schichten (Oberhaut, Lederhaut und Unterhaut), die unterschiedliche Aufgaben übernehmen. Ihre Dicke variiert je nach Körperregion. Betrachtet man die Haut im Gesicht oder am Handrücken, ist diese dort um ein Vielfaches dünner als beispielsweise am Oberschenkel. 

Oberhaut

Die oberste Schicht der Haut (Oberhaut – lat. Epidermis) ist, trotz ihrer geringen Dicke, das Schutzschild des Körpers. Die Epidermis weist keine Gefäße auf und ist die Schicht, die vom Betrachter als Haut wahrgenommen wird. Ihre Aufgabe ist der Schutz des Körpers vor zahlreichen äußeren Einflüssen wie UV­-Strahlung oder Schadstoffen. Auch Mikroorganismen wie Bakterien können bei intakter Oberhaut nicht in den Körper eindringen. Zusätzlich verhindert sie das Austrocknen des Körpers. Die Zellen der Oberhaut erneuern sich permanent und haben einen Lebenszyklus von ca. einem Monat. Danach sterben sie ab und lösen sich von der Hautoberfläche als Hautschuppen.

Lederhaut

Direkt darunter liegt die Lederhaut (lat. Dermis), die mit der Oberhaut verbunden ist. Sie ist dicker als die oberste Hautschicht und durch Kollagen- und Elastinfasern sehr kräftig, elastisch und reißfest. Im Gegensatz zur Epidermis enthält diese Schicht Nervenzellen, Blut- und Lymphgefäße. Die Lederhaut ist unter anderem dafür zuständig dass Berührungen wie Streicheln, Druck, Schmerz, Temperaturen oder auch Juckreiz, gefühlt werden. Die in der Dermis enthaltenen Blutgefäße regulieren außerdem den Wärmehaushalt der Haut.

Unterhaut

Die Unterhaut (lat. Subcutis) besteht größtenteils aus Bindegewebe, in das Fettzellen eingelagert sind. Diese speichern Energie, schützen den Körper vor Kälte und dienen ihm als Polster. Je nach Körperregion ist diese Hautschicht unterschiedlich dick ausgeprägt. In der Subcutis befinden sich außerdem die Haarwurzeln sowie die Talg- und Schweißdrüsen des Körpers.

Baby­ und Kinderhaut ist um ein vielfaches dünner und damit deutlich anfälliger für Schäden als die Haut eines Erwachsenen. Zwar besteht sie aus der gleichen Anzahl an Hautschichten, diese sind im Einzelnen jedoch noch nicht so robust wie die einer ausgewachsenen Person. Die Schutzfunktionen der Haut sind deshalb noch nicht vollständig ausgeprägt, wodurch sie einen besonders hohen zusätzlichen Schutz benötigt, z. B. bei Sonne.