Grundsätzlich kann man zwischen vier verschiedenen Narbentypen unterscheiden:
Hypertrophe Narben
Diese auffälligen und oft dicken Narben entstehen durch eine Überproduktion von Gewebe. Hypertrophe Narben neigen dazu eine Wulst zu bilden und erheben sich über das umgebende Hautniveau. Die häufigste Ursache für diesen Narbentyp sind starke Zugkräfte, die während der Wundheilung gewirkt haben. Das ist vor allem an Gelenken der Fall. Hypertrophe Narben können sich über einen längeren Zeitraum spontan zurückbilden, eine abgestimmte Narbentherapie kann diese Rückbildung unterstützen.

Keloide Narben
Keloide entstehen ebenfalls durch eine Überproduktion von Gewebe. Auch hier hebt sich die Narbe von der umliegenden Haut ab und ist meist durch eine dunkle Färbung gekennzeichnet. Im Gegensatz zur hypertrophen Narbe, beschränkt sich diese Narbenwucherung aber nicht nur auf den Bereich der ursprünglichen Verletzung – Keloide können über die Wundränder hinaus wuchern. Bevorzugte Lokalisationen sind Brust, Rücken und Schulterpartie. In der Regel werden Keloide als ästhetisch stark störend wahrgenommen. Gelegentlich können zudem Beschwerden wie Juckreiz, Berührungsempfindlichkeit und Dysästhesien auftreten.

Ein Keloid kann selbst nach einer chirurgischen Entfernung wieder auftreten, oft schlimmer als vorher. Wichtig ist deshalb eine Narbenbehandlung, die zum Teil unterschiedliche Therapiemethoden kombiniert, um langfristig gute Erfolge zu erzielen. Bei entsprechenden Verletzungen in gefährdeten Bereichen sowie bei chirurgischen Eingriffen – auch solche, die kosmetisch oder ästhetisch veranlasst sind – sollte die Gefahr der Narbenwucherung berücksichtigt und eventuelle Vorkehrungen getroffen werden.
Atrophe Narben
Atrophe Narben entstehen meist durch lang anhaltende Entzündungsreaktionen in den tieferen Schichten der Haut. Besonders Akne, Windpocken oder Pocken sind hier häufig als Ursache zu nennen. Durch die Entzündung kann nicht genug Gewebe innerhalb des Wundbereichs gebildet werden. Als Folge entstehen grübchenartige Vertiefungen in den betroffenen Bereichen. Atrophe Aknenarben werden in drei Typen (wurmstichartig, varioliform, wellenartig) unterteilt und sprechen recht unterschiedlich auf die jeweilige Behandlung an.

Sklerotische Narben
Auch sklerotische Narben erscheinen eingesunken: Durch eine anhaltende Wucherung des Bindegewebes unter der Haut zieht sich die Narbe zusammen. Das Narbengewebe wird dadurch verkürzt und schrumpft. Dabei wird die Narbe so starr, dass die Beweglichkeit der betroffenen Hautstelle stark eingeschränkt ist. Sklerotische Narben entstehen besonders häufig in Folge von großflächigen Verbrühungen und Verbrennungen.