Durch eine gezielte und umfassende Narbentherapie kann die Sichtbarkeit und Beschaffenheit der Narbe optimal verbessert werden.

Grundsätzlich gilt: Jede Narbe ist anders. Deshalb sind auch die Anforderungen an die Narbentherapie vielfältig. Ein frühzeitiger Therapiebeginn sowie vorbeugende Maßnahmen sind jedoch die wichtigste Voraussetzung, um bestmöglich Einfluss auf die Narbenbildung nehmen zu können. Narben können leider nicht unsichtbar gemacht werden bzw. ganz verschwinden. Aber mit der richtigen Behandlung kann der Heilungsprozess optimal unterstützt werden, so dass eine möglichst wenig sichtbare und störende Narbe zurückbleibt.

Unbehandelte Narben können später nicht nur ein ästhetisches Problem darstellen. Durch Verdickungen und Verhärtungen können Sie zu Bewegungseinschränkungen, Gelenkfehlstellungen und schlimmstenfalls zur Unbeweglichkeit (Immobilität) ganzer Gliedmaßen führen. Daher ist es besonders wichtig, rechtzeitig mit der Wund- und Narbenpflege zu beginnen.

Konservative und invasive Therapieformen

Der Zeitraum, in dem die Narbe aktiv ist (ca. 2 Jahre) wird als Narbenreifung bezeichnet und sollte maximal ausgenutzt werden, da für diese Phase gute Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen, die das Aussehen und die Funktion der Narbe deutlich verbessern können. Deshalb sollte direkt nach dem Abheilen der Wunde mit nicht-­invasiven (konservativen) Behandlungsmöglichkeiten begonnen werden. Zu diesen zählen:

Bei Narben, die zu einer deutlichen Einschränkungen der Lebensqualität führen, kann auch eine invasive Narbenkorrektur nötig sein. Hier stehen dem behandelnden Arzt ein breites Spektrum an Methoden von der klassischen Chirurgie, über Laserbehandlung bis hin zu Cortison-Injektionen zur Verfügung. Häufig ist die kombinierte Anwendung verschiedener Verfahren sinnvoll um bestmögliche Ergebnisse zu erzielen. Ihr Hautarzt kann Ihnen einen entsprechenden Plan ausarbeiten, der verschiedene Behandlungsverfahren kombiniert.

Wie lange die Behandlung der Narbe dauert ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Allgemein beeinflussen folgende Faktoren die Therapiedauer:

  • Art der Narbe
  • Schweregrad der Narbe
  • Lokalisation und Ausdehnung der Narbe
  • Individuell unterschiedliche Heilungsreaktion
  • Gewählte Behandlungsmethoden
  • Therapiebereitschaft und Geduld des Patienten und dessen Angehörigen

Nach der Therapie sollte mit den behandelnden Ärzten die Nachsorge abgestimmt werden, um das Therapieergebnis zu erhalten. Dazu sind langfristige Nachkontrollen in einem vierteljährlichen Turnus sinnvoll.

Narbenbehandlungen sind oft kostspielig und werden meist nicht von den Krankenkassen übernommen. Sie können zudem schmerzhaft sein und erfordern immer viel Geduld und Ausdauer des Betroffenen.